Los-Lassen
… dieses Wort verfolgt mich gefühlt. Wünsche loslassen, Trigger loslassen, Vorstellungen loslassen, Verbindungen loslassen, Kontrolle loslassen… Und ich muss sagen, je öfter mir dieses Wort begegnet, desto mehr frage ich mich, ob ich darunter das gleiche verstehe wie der Rest der Welt.
Denn wir lassen unsere Wünsche los und verstehen darunter „vergessen“ – damit wir nicht enttäuscht sind, sollten sie sich nicht erfüllen. Derweil wäre es uns vielleicht viel dienlicher, bewusst dabei zuzusehen wie sie sich erfüllen, weil wir dann anfangen würden in uns selbst zu vertrauen.
Wir lassen Verbindungen und Menschen los und meinen damit „bewusst in Trennung gehen“, damit wir unsere Trigger loslassen. Doch laufen wir nicht eigentlich in Wirklichkeit nur vor ihnen weg?! Denn schlussendlich wundern wir uns darüber, dass sie uns immer wieder begegnen. Vielleicht in anderen Menschen und in etwas abgewandelter Form, dennoch sind es immer wieder die selben Themen. Wäre es denn nicht viel sinnvoller sie bewusst wahrzunehmen, anzunehmen und zu bearbeiten. Weil es doch im Grunde für uns auf dieser Erde nur um eines geht: Seelenwachstum!
Wir trauern unseren gescheiterten Lebensplänen hinterher und verstehen darunter das „Loslassen unserer Vorstellungen“. Doch was, wenn wir die Dinge einfach mal so sein lassen wie sie gelaufen sind, weil sie uns dorthin gebracht haben wo wir jetzt stehen?!
Sein-Lassen
Um ehrlich zu sein mag ich das Wort „Loslassen“ nicht besonders. Weil es in den meisten Fällen vor allem eins bedeutet: Kontrolle!
Wir kontrollieren unsere Gefühle.
Indem wir unsere Hoffnung unter Kontrolle halten, halten wir auch unsere Enttäuschung unter Kontrolle. Indem wir uns von Menschen verabschieden, um unseren Triggern zu entkommen, halten wir unseren Schmerz unter Kontrolle. Und beim „Loslassen“ gescheiterter Lebenspläne halten wir meist unsere Traurigkeit und unsere Wut unter Kontrolle.
Doch was würde passieren, würden wir das alles einfach mal Sein-Lassen?! Was wäre, wenn wir wirklich und wahrhaftig Los-Lassen würden… nämlich die Kontrolle?!
Wäre Los-Lassen dann nicht viel mehr ein Sein-Lassen?! Wünsche sein-lassen… Und unsere Manifestationskraft und Anbindung feiern, wenn sie sich erfüllen. Menschen sein-lassen… Und sie als das Geschenk wahrnehmen, das sie sind. Vorstellungen und Pläne sein-lassen… Im Wissen, dass alles was passiert immer nur einem dient: Unserem Wachstum.
Und würden wir aufhören unsere Gefühle zu kontrollieren und sie stattdessen da-sein-lassen, könnten wir dann vielleicht auch UNS ein Stückchen mehr Sein-Lassen?! Uns selbst ein bisschen mehr fühlen, ein bisschen mehr lieben?!
Sein-Lassen ist vielleicht im Grunde Los-Lassen High Level. Die Kontrolle LOS-lassen und das Vertrauen da-SEIN-lassen, ins Universum und in uns selbst. In Dankbarkeit für alles was ist. Ich hab irgendwann mal geschrieben die höchste aller Schwingungen ist „Liebe“, aber es ist in Wahrheit die „Dankbarkeit“. Sie schwingt noch höher und sobald du in ihrer Frequenz bist, bekommst du ALLES, weil alles ein Geschenk ist. Und zwar deshalb, weil du es als solches wahrnimmst. Und DAS ist meine Definition von wahrer Fülle!